Wildtriebe

 

Zu aller erst einmal, wie krass schön ist bitte dieses Cover. Ich war auch super gespannt auf die Geschichte, der Klappentext hat mich sehr gepackt und ich musste es sofort lesen.

Zum Buch   Wenn man in eine bäuerliche Familie hineingeboren wird, dann muss man früh Verantwortung übernehmen und es wird erwartet, dass der Hof in der Familie bleibt. Auch für Lisbeth Bethches gibt es nichts Wichtigeres als den Hof und dass er weiter im Besitz der Familie bleibt. Als ihr Sohn Konrad heiratet, erwartet sie ganz selbstverständlich von Marlies, dass diese die bäuerlichen Pflichten auf dem Hof übernimmt. Doch Marlies hat andere Vorstellungen von ihrem Leben und so kommt es zwischen diesen Frauen zu Konflikten, die aber still ausgetragen werden. Auch Enkelin Joanna möchte später ihren eigenen Weg gehen. Nach der Schule bricht sie auf nach Namibia.

Meine Meinung   Man bekommt einen Einblick in das vergangene Leben, taucht in die Gedanken- und Gefühlswelt der einzelnen Personen ein, die einem sehr nah kommen. Aber auch ein Zeit Zeugnis, wie sich die Rolle der Frau in der Gesellschaft veränderte, mehr Selbstbestimmung eingefordert wird. Aber auch der Kampf eines Bauernhofes zu bestehen, um dann doch an den EU Vorgaben zu scheitern.
Der Schreibstil ist unglaublich angenehm zu lesen, man kommt schnell durch das Buch. Ich habe es in weniger als drei Tagen ausgelesen.
Das Buch beschreibt das Leben auf dem Dorf mit allen Vor- und Nachteilen. Und auch das Leben auf einem Bauernhof. Anfangs einer der größten Höfe geht es im Laufe der Zeit durch mehrere selbst und auch nicht selbst verschuldete Entscheidungen immer mehr bergab. Aber vor allem beschreibt das Buch den Konflikt zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter. Es ist ein ständig währender Krieg, doch dabei kommt es nie zu einer Art offenem Kampf. Jeder frisst seinen Frust in sich hinein, sucht sich eine Nische und erledigt seine Arbeit. Gesprochen wird so gut wie nie. Genau das wird auch so beschrieben. In einfachen Sätzen und relativ gleichförmig. Dadurch bekommt man zwar gut vermittelt, wie gleichförmig die Arbeit und das Leben auf dem Hof ist. Aber dadurch entsteht auch beim Lesen nach einer gewissen Zeit Langeweile. Es passiert nicht wirklich etwas, das einem emotional mitgenommen hat. Man beobachtet die Figuren, aber man ist beim Leben von ihnen nicht dabei. Mir waren sie irgendwie völlig gleichgültig. Selbst die Enkeltochter, die etwas aus der Reihe fällt, erweckte keine Sympathie bei mir. Allerdings auch keine Antipathie. Es war mir irgendwie völlig egal, wie es mit der Familie ausgeht. Das empfinde ich eigentlich als schade und auch als Manko des Buches.

Fazit   Ein sehr ruhiges Buch mit einem tollen super flüssigen Schreibstil. Auch die Geschichte ist toll
★ ★ ★ Sterne von 5 möglichen Sternen

Zur Autorin   Ute Mank, geboren in Marburg, hat vor über 30 Jahren in ein Dorf in Hessen eingeheiratet, wo sie bis heute »die aus der Stadt« ist. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Töchtern, lernte einen Gesundheitsberuf, studierte Erziehungswissenschaften und promovierte später nebenberuflich. ›Wildtriebe‹ ist ihr erster Roman.  © amazon.com

Klappentext   Drei Frauen auf einem Hof – im Kampf um Selbstbestimmung, Anerkennung und Freiheit. Für die alte Großbäuerin Lisbeth gibt es nichts Wichtigeres als den Hof, sein Erhalt ist ihr Lebenssinn. Nie hat sie die damit verbundenen Pflichten hinterfragt. Doch mit Schwiegertochter Marlies kommt eine neue Frau ins Haus, die keineswegs klaglos und ohne eigene Wünsche das Leben einer Bäuerin führen will. Das Kaufhaus in der nächsten Stadt wird für Marlies zum Sehnsuchtsort im Wirtschaftswunderdeutschland, arbeiten möchte sie dort, einen Jagd- und Traktorführerschein machen, das Leben soll doch mehr zu bieten haben. Die beiden Frauen tragen fortan stille Kämpfe aus, um Haushaltsführung, um Kindererziehung. Doch eigentlich werden viel größere Dinge verhandelt: Lebensmodelle, Vorstellungen vom Frausein, vom Muttersein. Und doch ist da ein verbindendes Element: Marlies’ Tochter Joanna, die ihren ganz eigenen Weg geht und nach dem Abitur nach Uganda aufbricht …


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