Danke an den Verlag für das zur Verfügung stellen dieses Buches. Ich habe schon lange nichts mehr von Adriana Popescu gelesen und war daher sehr gespannt auf dieses Buch. Das letzte buch von ihr welches ich gelesen habe hat mich dazu bewegt zwei Monate später alleine nach Barcelona zu reisen. Morgen irgendwo am Meer
Zum Buch Vio, das Stadtmädchen, zieht mit ihrer Familie aufs Land, ruck zuck findet sie Anschluss. Findet Freunde in der Schule und lernt einen echt netten Kerl kennen, doch immer wieder wird diese Idylle von den Fremdenfeindlichen Anfeindungen unterbrochen und ohne etwas zu unternehmen wird das nicht verschwinden.
Meine Meinung Ich finde es beeindruckend und mutig, mit welchem Feingefühl sich Adriana Popescu diesem Thema des Buches angenommen hat. Es würde zu weit führen, das Buch als politisch zu bezeichnen, aber neben der unbeschwerten Sommeridylle ist Rassismus auf jeden Fall ein Leitthema des Buches. Ich habe sehr mit Vio mitfühlen können, als sie in Walddorf angekommen ist, das so ganz anders ist als München. Ich selbst bin im Dorf aufgewachsen und kennen die Sonnen- und Schattenseiten dieser ländlichen Umgebung. Adriana Popescu greift Klischees des Dorflebens auf - freiwillige Feuerwehr, jeder kennt jeden und alle sind per Du, es gibt Dorffeste und einen Badesee. All diese Aspekte kenne ich absolut aus meiner Kindheit und Jugend. Dass Rassismus auf dem Land eine größere Rolle spielt, schwingt hier so ein bisschen mit, da derartige Motive in größeren Städten womöglich eher untergehen, ob das tatsächlich der Fall ist kann ich nicht beurteilen. Dennoch entsprechen viele Aussagen in diesem Buch der Realität und auch die Autorin selbst erwähnt im Nachwort, von einigen der genannten rassistischen Äußerungen betroffen gewesen zu sein.
Der Verlauf der Handlung war locker, und dennoch spannend. Es passiert ziemlich viel und einige interessante Wendungen bringen ganz schön Wirbel in den kleinen Ort. Besonders die letzten 100 Seiten haben mir richtig gut gefallen und die Geschichte atemlos zu einem zufriedenstellenden Ende gebracht. Das Nachwort der Autorin finde ich auch richtig platziert, um die Inhalte des Buches und den Realitätsgehalt einordnen zu können. Als Schullektüre würde sich die Geschichte in meinen Augen auch wunderbar eignen.
Fazit Ein tolles Jungendbuch welches sich an ein Thema heranwagt welches sonst immer gekonnt umschifft wird. Danke Adriane Popescu für ein solch tolles Buch.
★ ★ ★ ★ ★ Sterne von 5 möglichen Sternen
Zur Autorin Adriana Popescu, in München geboren, arbeitete als Drehbuchautorin fürs Fernsehen, schrieb für verschiedene Zeitschriften und studierte Literaturwissenschaften, bevor sie sich ausschließlich dem Schreiben von Romanen widmete. Mittlerweile harrt eine große Fangemeinde ihren nächsten Veröffentlichungen entgegen, die in mehreren großen Publikumsverlagen erscheinen. © amazon.com
Klappentext Einen Neubeginn wagen – anderer Ort, andere Leute, alles auf Anfang! Das hofft Vio, als sie mit ihrer Familie in ein kleines Dorf in Süddeutschland zieht. Und als Vio am ersten Tag nicht nur Anschluss an eine nette Clique bekommt, sondern die Pizza auch noch von dem wirklich netten Konstantin gebracht wird, bekommt das Landleben schon mal 5 Sternchen. Bald kann Vio sich gar nicht mehr vorstellen, je etwas anderes gemacht zu haben, als durch leuchtende Maisfelder zu radeln und am sonnenwarmen See zu liegen – den Jungen ihrer Träume neben sich. Wäre da nur nicht die Clique seines großen Bruders Robin mit ihren fremdenfeindlichen Sprüchen, die dann doch einen Schatten ins Sommerlicht werfen. Aber zum Glück hat Konstantin mit denen nichts zu schaffen – oder etwa doch?
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Ein Tag und zwei Leben
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