Interview mit Carina Bartsch

Ich habe mich riesig gefreut als ich auf Instagram gesehen habe das Carina Bartsch einen Instagram Account erstellt hat. ich habe alle ihre drei Bücher abgöttisch geliebt und war dementsprechend unglaublich froh, als sie meine Interview-anfrage positiv beantwortet hatte. Auch hier danke ich dir, liebe Carina, noch einmal für die schnelle Beantwortung, auch wenn das Interview erst einen Monat nachdem deine Antworten bei mir angekommen sind, hochgeladen wird. Uppsi... Dennoch freue mich mich sehr das du dir die Zeit genommen hast und meine Fragen beantwortet hast. Danke!


Ich - Stell dich in drei Worten vor.

Carina - Ideell. Verträumt. Interessiert.

Ich - Nun stell dich noch einmal richtig vor. :)

Carina - Mein Name ist Carina Bartsch, ich bin 33 Jahre alt und habe meine absolute Leidenschaft zu meinem Beruf machen können. Schreiben ist für mich weitaus mehr, als nur Seiten zu füllen, um am Ende ein Buch verkaufen zu können.

Ich - Was ist dein Lieblingsbuch?

Carina - Ein richtiges Lieblingsbuch im klassischen Sinne habe ich gar nicht. Ich würde aber trotzdem an dieser Stelle „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ nennen wollen, da mich dieses Buch mit zwölf Jahren sehr berührte und zum Lesen brachte.

Ich - Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Carina - Durchs Lesen. Beziehungsweise durchs Lesen vieler Bücher, die mich überhaupt nicht überzeugen konnten. Es gibt tausend Geschichten, die zwischen zwei Buchdeckeln erzählt werden, aber die wenigsten schaffen es zu berühren. Man liest, man legt weg, man denkt nie wieder daran zurück. Dabei kann Literatur so viel mehr. Für mich ist sie umgeben von einer Magie. Aber diese Magie befindet sich nicht automatisch in einem Buch, nur weil es mit Worten gefüllt ist. Diese Magie kann nur der Autor dort hinein zaubern. Und genau diese Magie habe ich bei den meisten Büchern immer vermisst. Letztlich war das der Grund, warum ich es irgendwann selbst versuchte. Ich wollte Bücher schreiben, die mich selbst überzeugen würden und genau diesen Zauber innehätten. Dieser Zauber ist meine größte Motivation. 

Ich - Wie kommst du auf die Ideen der Bücher? Was inspiriert dich?

Carina - Das ist sehr unterschiedlich. Das Leben selbst, die Natur, Musik, Bücher (sowohl gute als auch schlechte), Dokus ... Ich kann überall und nirgends Inspiration finden. 

  

Ich - Welches deiner Bücher gefällt dir am besten? Und wieso?

Carina - Meine Bücher sind nicht allzu leicht miteinander zu vergleichen, daher kann ich gar keinen richtigen Favoriten benennen. »Nachtblumen« ist mit Sicherheit das tiefgründigste Buch, das ich je geschrieben habe. Auf eine ganz bestimmte Weise ist die Geschichte von Jana und Collin sehr wertvoll. Manch einer, der das Buch gelesen hat, versteht vielleicht, wie ich das meine. Das heißt aber nicht, dass Kirschroter Sommer & Türkisgrüner Winter für mich schlechter sind, nur weil der Fokus auf der Zuneigung zwischen zwei Menschen liegt. Liebe macht das Leben schließlich lebenswert. Und die spezielle Dynamik der beiden Hauptcharaktere Emely und Elyas konnte so viele Menschen in ihren Bann ziehen, mich natürlich eingeschlossen. Jedes Buch liegt mir auf seine Weise sehr am Herzen, sonst hätte ich die jeweilige Geschichte niemals aufgeschrieben. 

Ich - Welcher Charakter ist dir beim Schreiben am meisten ans Herz gewachsen?

Carina - Am meisten wachsen mir natürlich immer die Hauptcharaktere ans Herz, einfach deshalb, weil ich beim Schreiben so tief in deren Leben eintauche, dass sie mich bis zum Ende meines eigenen begleiten werden.

Ich - Ab wann darfst du etwas über dein neues Projekt erzählen?

Carina - Ein paar Anspielungen habe ich bereits auf meinen Social-Media-Kanälen gemacht, aber es wird in näherer Zukunft sicher noch eine größere Ankündigung geben. Ich weiß nur noch nicht genau, wie ich sie gestalten soll ...

Ich - Hast du eine Idee/ein Thema über das du unglaublich gerne mal schrieben würdest, traust dich aber aus unerfindlichen Gründen nicht es zu tun? Oder es dann zu veröffentlichen.

Carina - Es würde mich mal reizen, eine Geschichte aus der Sicht eines richtig, richtig miesen Menschen zu erzählen. Gleichzeitig graut es mir aber davor, beim Schreiben dadurch ständig in einen „Abgrund“ zu blicken. Ich habe ein bisschen Sorge, dass ich diesen Menschen möglicherweise selbst so sehr verabscheue, dass ich überhaupt keine Lust habe, mich in ihn einzufühlen.

Ich - Mit welchem Buchcharakter (egal aus welchem Buch) würdest du gerne mal einen Tag verbringen?

Carina - Egal wie lange ich auch nachdenke ... Ich habe wirklich keine Ahnung!

Ich - Was ist das Peinlichste was dir je auf einer Lesung oder ähnlichem passiert ist?

Carina - Ich hatte mal eine Lesung, zu der bis auf Familie, Verwandtschaft und dem Stadtrat niemand gekommen ist :’) Im Nachhinein ist mir das aber gar nicht mehr peinlich. Letztlich habe ich es mit Humor genommen. Shit happens! Und der positive Nebeneffekt daran ist, dass ich bis an mein Lebensende jeden einzelnen Besucher wertschätzen werde.

Ich - Was würdest du ändern, wenn du eine Sache für immer ändern könntest?

Carina - Ich würde mehr Gerechtigkeit auf der Welt schaffen.

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