Das Ende ist erst der Anfang

So, wie ich es formuliert habe, klingt es endgültig. Wie der Punkt am Ende eines Satzes am Ende eines Absatzes am Ende einer Seite am Ende eines Romans.  S. 72


Dieses Buch habe ich über Netgalley von dem Thinemann Verlag zur Verfügung gestellt bekommen. Ich hatte auf YouTube schon viel darüber gehört und war dementsprechend super gespannt wie es mir gefällt. Die Idee fand ich auf jeden Fall sehr interessant.

Zum Buch   Stellt euch vor, ihr hättet an eurem 18. Geburtstag die einmalige Gelegenheit, jemanden von den Toten auferstehen zu lassen. Ob Freund, Verwandter, ganz egal! Hauptsache, derjenige hat keinen Selbstmord begangen.Lake wird demnächst volljährig und hat diese Option. Seit dem Unfall ihres Bruders vor 5 Jahren, ist ihre persönliche „Resurrection“ eigentlich für ihn reserviert. Zwar ist er noch nicht tot, nur querschnittsgelähmt, aber das ist ja quasi „korrigierbar“. Als jedoch ihr Freund und ihre beste Freundin ein paar Tage vorher tödlich verunglücken, sieht Lake sich vor einer unlösbaren Aufgabe: Wie entscheidet man, wer leben darf?

Meine Meinung   Seit ich das erste Mal von dieser Buchidee gehört habe, bin ich hin- und hergerissen. Also klar war natürlich, dass ich dieses Buch lesen MUSS, aber ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob ich diese Möglichkeit der Wiedererweckung gerne hätte. Einerseits hat jeder schon jemanden verloren, den er gerne wieder in seinem Leben hätte, aber andererseits… würde das rechtfertigen „Gott zu spielen“? Was ist mit dem Offensichtlichen wie Überbevölkerung oder dem ethischen Aspekt?Und ich muss euch leider enttäuschen, ich bin nach dem Lesen des Buchs auch nicht schlauer. Meine Bedenken habe ich nach wie vor, aber ich denke, wenn man wirklich die Möglichkeit hätte, sähe die Entscheidung bestimmt oftmals anders aus, als beim vorherigen darüber grübeln. Dieser nachdenkliche Aspekt hat mir sehr gut gefallen, da er uns während dem Lesen eigentlich auch nie verlässt.
Und nun komme ich auch noch zum Tabuthema, dessen die Geschichte sich annimmt. Ich denke wir sind uns einig, dass eine solche Entscheidung eigentlich nicht zu treffen ist, oder? Jetzt gibt es aber ja Menschen, für die diese Wahl enorm wichtig ist. Pennys, Wills und Lakes Eltern zum Beispiel. Ihr könnt euch vermutlich denken, auf was das hinausläuft… Chandler Baker hat mit ihren Details eine zutiefst emotionale, traurige und zerrissene Lake zum Leben erweckt, die mir beim Lesen unter die Haut ging! Zusätzlich wird diese Verzweiflung noch vergrößert durch Beeinflussung und schlechtes Gewissen. Wobei man als Leser auch hier wieder jede Seite verstehen kann, aber besser wird es dadurch nicht wirklich…

Fazit   Für mich ist „Das Ende ist erst der Anfang“ ein wirklich gelungener Balanceakt zwischen Schuldgefühlen, Grausamkeit und lebensbejahenden Szenen, so dass die Geschichte relativ ruhig blieb und nie zu sehr in eine Richtung abfiel. 
★ ★ ★ ★ Sterne von 5 möglichen Sternen

Zum Autor   Chandler Baker wuchs in Florida auf, ging an der Universität von Pennsylvania aufs College und studierte Jura an der Universität von Texas. Sie lebt jetzt mit ihrem Mann in Austin und schreibt Romane für Jugendliche, darunter "Das Ende ist erst der Anfang". ©amazon.com

Klappentext   In 23 Tagen wird Lake 18. Dann hat sie die Chance, genau einen Menschen von den Toten auferstehen zu lassen. Ihr behinderter Bruder wäre nach der Auferstehung wieder gesund und sollte Lakes erste Wahl sein. Doch gerade sind ihre beste Freundin und ihr Freund bei einem Unfall ums Leben gekommen. Für wen soll sie sich entscheiden? Ist es überhaupt richtig, Gott zu spielen und über Leben und Tod zu bestimmen? Lake steckt in einem Dilemma, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt ...


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  jede mänge in der englischen Sprache

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